Freitag, 8. Juli 2005

Game over. Would you like to play again?

Als ich nach der Grillparty auf dem Lande morgens um zwei ins Hotel N. zurückkehrte, händigte mir der Nachtportier ein Fax aus – meine alte chinesische Köchin war in der Stadt und lud mich für den nächsten Tag „zu einem späten Brunch“ in eins der bekannteren und angeblich authentischsten kantonesischen Restaurants der Stadt ein, „um mal zu sehen, was die Kollegen im Ausland so alles zustande bringen. Außerdem möchte ich Dir unseren amerikanischen Brauerei-Investor vorstellen.“

Als ich mich am frühen Nachmittag des nächsten Tages die wenigen Stufen zum Lokal, welches an der weltbekannten Amüsiermeile dieser Hafenstadt gelegen ist, empor wuchtete, sah ich bereits von Eingang aus, daß sich die Bambuskörbchen mit Dim Sum auf dem Tisch stapelten. Mir war in Deutschland aufgefallen, daß dieser Begriff in manchen Speisekarten mit „das Herz berühren“ übersetzt wurde, als handele es sich bei in Sojasauce geschmorten Hühnerfüßen oder gedämpften Rindfleischbällchen um Naturlyrik der Tang-Zeit. Richtiger wäre wohl die Übersetzung „die Magengegend wärmen“, und damit erfüllen die unprätentiösen Happen die gleiche Funktion wie unsere heimischen Kaiseki-Gerichte. So richtig glücklich war meine alte chinesische Köchin offensichtlich nicht, denn es war kein Lob, das sie dem ein wenig beleidigt dreinblickenden Kellner auftischte. Ein Wort, das ich auf Mandarin aufschnappte, war „Tiefkühltruhe“.

Naturgemäß waren wir beide hocherfreut, einander wiederzusehen. „Darf ich Dir Mr Durden vorstellen“, fragte sie, und wies auf die zerzaust wirkende Gestalt, die soeben eine Kippe der chinesischen Marke „Langes Leben“ in einem Teller mit gedämpften Krabbenklößchen ausdrückte. „Hm, Mr Durden und ich kennen uns“, murmelte ich, eine Verschwörung witternd. Meine alte chinesische Köchin schien nicht überrascht und bestellte Qingdao-Bier („Von der Konkurrenz!“, wie sie nicht vergaß anzumerken) und ein paar Hauptgerichte: Geschmortes Huhn mir schwarzen Bohnen, Geschnetzeltes Schweinefleisch mit Jiucai-Knoblauchsprößlingen, Mit Krabben gefüllte Paprikaschoten, Rindfleisch mit Austernsauce, Doufu en casserole. Der Kellner brachte drei Miniaturflaschen.

„Wie ich erfahren habe, war der ersten Wettrunde nicht ganz so erfolgreich wie geplant“, hub meine alte chinesische Köchin an. „Aber da Du Dich mit Sumoboy One auf eine zweite Chance geeinigt hast, haben Mr Durden und ich uns ein neues Konzept für Dich ausgedacht. „Morgens eine Stunde Joggen oder anderthalb Stunden Gymnastik oder Qigong. Frühstück aus Obst und einer Scheibe Toast und grünem Tee. Mittags in Deinem Projekt-Büro ein Bento mit Reis oder Buchweizennudeln und gedämpftem Gemüse und Fisch oder Doufu. Abends eine Stunde Schwimmen oder ein flotter Spaziergang. Miso-Brühe mit Gemüse und Doufu. Und selten einmal einen Becher Sake!“ Möglicherweise bewegten sich ob dieser Aussichten für die nächsten hundert Tage ein paar Muskeln in meinen Pokerface, die ein Sinken der Mundwinkel bewirkten, was Tyler nicht entging. „Relax, Ori-Boy, relax! Relaxation leads to awareness of your options, awareness promotes mindfulness, mindfulness leads to discipline, discipline means constant progress, and constant progress will eventually lead to the final success. It’s as easy as that!” Die Hauptgerichte passierten den Gaumen meiner alten chinesischen Köchin beanstandungslos.

“Wir fliegen morgen weiter zu dem großen katalanischen Kollegen mit dem Algenkonfekt und dem Knoblauch-Eis. Mr Durden hat noch einen Tisch reservieren können.“ – „Das ist völlig unmöglich, das „El Bulli“ ist auf Jahre ausgebucht, dort kommt man nicht rein!“ rief ich überrascht. „Ich komme überall rein,” entgegnete Tyler, „people even invite me into their f*cked-up LIVES as soon as the time is ripe.” - “I didn’t”, knurrte ich zurück. - “Yes, you did!”

“Keine Streitereien, bitte“, bestimmte meine alte chinesische Köchin. „Wir gehen jetzt noch in Die weiße Maus. Dort gibt es europäische Weine zu Spottpreisen, eine überaus nette Tresenkraft und….Erdnußflips! Und morgen mag eine Reise von hundert Meilen mit dem ersten neuen Schritt beginnen. “

GoodBye - Rocka Rolla!

Mach's gut - und denke an die Familie!

familie

Dienstag, 5. Juli 2005

Ein Euro Job

Vielleicht könnte das ja noch mal was sein - in Brandenburgs Hallen, als Sumo Dancer. Dann würden sich die Stühle schon füllen :-)))

sumoshow

:-)

One

Montag, 4. Juli 2005

Die fetten Tage sind vorbei

Das werden sportliche drei Monate - mein heutiges Frühstück bestand aus einer Scheibe Wassermelone und drei Tassen schwarzen Kaffees.

Oriyoki (Sumoboy_Two)

Samstag, 2. Juli 2005

A NEW BET

Nachdem die letzte (erste) Wette zwar auf den richtigen Weg, aber noch nicht zum Endergebnis geführt hatte, machte Sumo_Two schnell einen neuen Vorschlag, um jetzt nicht in Lethargie zu verfallen, sondern die wenige aber vorhandene Dynamik zu nutzen...

anewbet

Nachdem das letzte gemeinsame Ziel doch zu leicht erreichbar schien, wurde es noch einmal etwas korrigiert und die neue Timeline festgelegt:

100days

Also heisst es nun bis zum 04. Oktober noch einmal kräftig abzuspecken um die Wette nicht zu verlieren. Hand drauf, und los gehts :-)

One

P.S.: Nochmal vielen Dank für die schöne Karte.

martin0001

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